Offenes Konzept

 
Mit dem Einzug in das neue Kindergartengebäude wurde auch das Konzept neu bearbeitet. In der Kindervilla orientieren wir uns am offenen Konzept. Aus Gruppenräumen entstanden Spielbereiche, in denen sich die Kinder frei bewegen dürfen. Ziel ist es, möglichst nah an den Bedürfnissen der Kinder zu sein. Dennoch benötigt es auch Strukturen, die den Kindern Sicherheit und Orientierung geben. Folgende Schwerpunkte ergeben sich aus dem offenen Konzept:

Funktionsräume, damit die Kinder ihrer Kreativität Ausdruck verleihen können

Die Kindervilla verfügt über viele Räume, die von den Kindern bespielt werden dürfen und sie eigenständig erkunden dürfen. Die Räume sind bestimmten Bereichen und Funktionen zugeordnet. So gibt es einen Raum, in dem die Kinder vielzählige Möglichkeiten haben, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen und ihre feinmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erforschen. Ein anderer Raum regt zum Konstruieren an. In diesem Bereich befindet sich dann unterschiedliches Material, wie z. B. Holzbausteine, Magnete, Fahrzeuge oder auch Helm und Zollstock. Die Kinder können frei wählen, welchem Spiel oder Lernbereich sie heute nachgehen wollen. Der Raum stellt unterschiedlichstes Material zum Erkunden und Forschen bereit.

Raum und Materialgestaltung

In den verschiedenen Spielbereichen befinden sich eine Vielzahl von Spielmaterialien zu einem Entwicklungsbereich. Das Spielzeug sind Alltagsmaterialen, die die Kinder aus ihrem Alltag kennen. Im Rollenspielbereich haben die Kinder die Möglichkeit Situationen aus ihrem Alltag nachzuspielen. Es sind Materialien wie z.B. eine Schultasche, Friseurutensilien oder Kleidungsstücke vorhanden. Aus Naturmaterialien oder auch „Zeug“ (leere Verpackungen, Deckel, Joghurtbecher, Kartons) entstehen in der Bauecke oder auch im Atelier neue Kunstwerke. Die Kinder haben Materialien, die vielseitig und kreativ eingesetzt werden können. So können viele kleine Holzbretter eine Straße für die Autos ergeben oder ein Holzbrettchen kann als Handy verwendet geben. Die Materialien werden anschaulich präsentiert und sind für Kinder frei zugänglich, so regt es die Neugier und Kreativität an. Der Raum ist für die Kinder eine vorbereitete und herausfordernde Umgebung. Die Erwachsenen stellen das Material und den Platz zur Verfügung und geben den Kindern Impulse, um ins Spielen und Forschen zu kommen.

Organisation von Zeit und Raum:

Um die Kinder auf das Leben vorzubereiten, dürfen sie sich ihre Zeiten soweit wie möglich selbst einteilen. Je nachdem welche Bedürfnisse oder Interessen aktuell im Vordergrund stehen. Haben sie beispielsweise Hunger und gehen erst zum Frühstücken oder haben sie bereits ein Spiel begonnen und bauen am Haus weiter. Die Kinder dürfen sich frei im Kindergarten bewegen und können so kreativ und eigenständig ihre Interessen und Stärken ausbauen. Sie werden dazu ermuntert ihren Spielort selbst zu organisieren.

Forscherdrang und Neugier:

Kinder sind von Natur aus neugierig und explorativ. Wir geben ihnen die Möglichkeit, die Zeit und den Raum, sich in ihren Interessen und den Belangen des Lebens zu entwickeln und diese zu erforschen. Sie lernen am Intensivsten, wenn es lustbetont und eigengesteuert ist. Daher orientieren wir uns an der Projektarbeit, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihren Interessen und aktuellen Themen nachzugehen und Lösungsstrategien zu entwickeln.

Bedürfnisorientierung:

In der Kindervilla sind die Kinder für bestimmte Strukturen im Alltag wie z.B. dem Morgenkreis in altershomogene Gruppen eingeteilt. Auf die Kinder wird ganz individuell eingegangen, je nach ihren Interessen, ihren Bedürfnissen und ihrer bisherigen Entwicklung.

Partizipation:

Partizipation bedeutet für uns den Kindern ein Recht auf Teilhabe zu geben. Sie dürfen mitwirken, bekommen Mitverantwortung und Mitbestimmung und so entsteht ein Miteinander. Die Kinder werden in Prozesse des Alltags und auch in Entscheidungen involviert. Sie erfahren, dass sie wertvoll und stark sind. Es wird besonders auf die Selbstständigkeit der Kinder Wert gelegt. Sie werden in ihren selbstgetroffenen Entscheidungen unterstützt und so wird jeder Tag im Kindergarten zum Erlebnis.
 

Beziehungsgestaltung:

Grundsätzlich leben und arbeiten wir mit allen Kindern in einem offenen Haus, dennoch sind Morgenkreise und Projekte in altershomogene Gruppen aufgeteilt. Jeder Gruppe sind Bezugserzieher zugeordnet, damit die Kinder und Eltern immer einen Ansprechpartner haben. Die wiederkehrenden Tagesstrukturen geben Sicherheit. Das pädagogische Personal spezialisiert sich auf eine Altersgruppe und so wird der Erzieher gemeinsam mit den Kindern zum Forscher. Da alle Kinder Kontakt zu allen Erwachsenen der Kindervilla haben, sind Transitionen für Kinder leichter. Der Verhaltenskodex ist uns sehr wichtig, nur so gelingt ein gesundes Miteinander. Gemeinsam erstellen wir immer wieder Verhaltensregeln, die Orientiereng und Vorbild für das soziale Miteinander im Alltag sind.

Bildungspartnerschaft:

Eltern (Familie), Pädagogisches Personal, Fachkräfte und hauswirtschaftliches Personal sind Partner und tragen gemeinsam die Verantwortung für das Kind. Regelmäßiger Austausch und das gemeinsame Arbeiten an Zielen sind uns sehr wichtig. Daher wird immer wieder an Methoden zur Transparenz und Mitbestimmung im Alltag gearbeitet und die Möglichkeit zur Evaluation gegeben. Eltern und Familien werden mit ihren Stärken einbezogen.

Öffnung zum Umfeld:

Das offene Konzept bedeutet auch sich für das Umfeld zu öffnen. Die Kindervilla mit großen Fenstern ist ein Bestandteil des Dorfes. Wir lassen Einblicken und schauen auch hinaus. In der Bildungsarbeit nutzen wir die Kompetenzen und Ressourcen des Dorfes und arbeiten an einer regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit für und mit der Öffentlichkeit.